Brydewal

Balaenoptera edeni

Anderson 1879 von Espaço Talassa beobachtet

Neugeborene Brydewale sind ca. 4m lang und 680kg schwer. Die maximalen Abmessungen eines Brydewals betragen 17m und wie bei allen Furchenwalen sind die Weibchen auch leicht größer als die Männchen. Das Gewicht eines ausgewachsenen Brydewals beträgt ca. 40 Tonnen. Die Bartenplatten (250-370) hängen an jeder Seite des Oberkiefers und sind meistens grau gefärbt, allerdings ist die Färbung von Tier zu Tier unterschiedlich. Die Lebenspanne dieser Tiere ist noch nicht bekannt.
Brydewale haben einen langen, stromlinienförmig bebauten Körper, welcher rückenseitig dunkelgrau und bauchseitig weiß gefärbt ist. Die drei der Länge nach verlaufenden Furchen auf der Oberseite des Kopfes sind sehr charakteristisch für Brydewale, da alle anderen Furchenwale diese nicht besitzen. Allerdings auch unter den Brydewalen gibt es einige Individuen, die keine Furchen auf ihren Köpfen entwickeln. Ihre Rückenflosse ist groß, sehr sichelförmig und manchmal leicht eingekerbt am Ende. Die meisten der 40-70 Ventralfurchen ziehen bis zum Nabel. Brydewale haben einen buschigen Blas. Allerdings manchmal kommt es vor, dass sie Unterwasser bereits ausatmen, dies erzeugt wiederum an der Wasseroberfläche garkeinen sichtbaren Blas. Vor einem Tauchgang krümmen sie ihren Rücken, allerdings zeigen sie normalerweise nicht ihre Schwanzflosse.
Brdyewale ernähren sich von Fischschulen, gelegentlich auch von Krill. Ihre Fresstechnik besteht hauptsächlich aus einer Wasserfiltermethode, welche im englischen als „lunging“ bezeichnet wird. Sie leben kurzfristig in losen Verbänden mit anderen Bartenwalen zusammen, allerdings ist sehr wenig über ihre sozialen Strukturen bekannt. Brydewale sind einzigartig unter allen anderen Bartenwalen, da es einige Populationen gibt, die keine saisonalen Wanderungen vollziehen. Stattdessen verbringen sie die meiste Zeit in tropischen Gewässern. Deswegen könnten sie auch einen anderen Paarungsrhythmus haben. Sehr wahrscheinlich ist, dass sie das ganze Jahr über Jungtiere zur Welt bringen.
Brdyewale sind in allen tropischen und gemäßigten Gewässern verbreitet. Sie können sehr leicht mit Seiwalen (Balaenoptera borealis) verwechselt werden. Bei guten, nahen Sichtungen können allerdings die drei Furchen am Kopf des Brydewale zur Unterscheidung behilflich sein. Brydewale, welche auf den Azoren gesichtet wurden, scheinen auch einen weißeren Bauch zu besitzen, im Vergleich zu den Seiwalen. Aus einiger Entfernung ist es allerdings beinahe unmöglich Seiwale und Brydewale zu unterscheiden.
Der Brydewal ist keine oft gesehene Meeressäugerart auf den Azoren. Die erste bestätigte Sichtung erfolgte im Juli 2004. Danach war es uns nur möglich Brydewale in den Jahren 2010, 2013-2015 und 2017 zu Gesicht bekommen. Wenn auch selten erfolgen die Sichtungen in den Sommermonaten zwischen Anfang Juli und Ende August. Letztes Jahr (2017) hatten wir weniger Sichtungen als in den Jahren der Sichtungen davor, allerdings in einer viel längeren Saison: bis Oktober. Sehr wahrscheinlich wurden Brydeswale bereits in früheren Jahren gesichtet. Allerdings die fehlende Information über die Art und die Verwechslungsmöglichkeit mit Seiwalen führte wahrscheinlich zu Miss -Identifikationen.
PT: Baleia de Bryde
ENG: Bryde’s whale
FR: Rorqual tropical
DE: Brydewal
IT: Balenottera di Eden
ESP: Rorcual tropical
NL: Edens vinvis