Der Verein Espaço Talassa

Seit 1996 widmet Espaço Talassa 2% seines Gewinns der Ausbildung seines Teams oder der Durchführung (häufig in Zusammenarbeit mit Partnern) von verschiedenen Forschungsprojekten und Aufklärungsaktionen. Die gemeinnützige Stiftung Espaço Talassa soll einerseits einer wachsenden Nachfrage auf dem Archipel der Azoren nachkommen und, andererseits, die Beziehungen zwischen dem wirtschaftlichen Bereich und den verschiedenen geplanten Projekten klären. Ihre drei wesentlichen Aufgaben sind: Umweltschutz, Bildung und Forschung. Zu diesen Zwecken wird sie auf Förderer, private Spenden, Sponsoren und Subventionen zurückgreifen. Diese Gelder werden zur Finanzierung von lokalen Projekten genutzt, die vorab von der Leitung bewilligt wurden. Der Haupt-Mäzen ist selbstverständlich Espaço Talassa, das weiterhin einen Teil seines Gewinns investieren wird.

Bildung

  • Zugang zu unserer Fachbücherei, Veröffentlichung von Büchern, CDs, Videos
  • Multimedia-Briefing vor jeder Ausfahrt aufs Meer.
  • Empfang von Schülergruppen im Rahmen von pädagogischen Projekten mit Grundschulen und weiterführenden Schulen.
  • Durchführung von Foto- und Malwettbewerben.

Forschung

Der RACA, ein Verband für die Erforschung der auf den Azoren gestrandeten Cetaceen, wurde 1999 gegründet. Dieser Verband, der dem Umweltministerium und der Direktion der Abteilung für Naturschutz untersteht, vereinigt freiwillige Mitarbeiter aller Inseln des Archipels. Die Universität der Azoren ist auf den Inseln São Miguel, Terceira und Faial an dem Projekt beteiligt und Espaço Talassa dient als "Operationszentrum" für die Insel Pico. Die an den Strand gespülten Waltiere, über die in den Medien berichtet wird, lässt die Bevölkerung oft nicht gleichgültig. Die systematisch gesammelten wissenschaftlichen Daten bezüglich dieser Strandungen (Datum, Art, Geschlecht, Größe…) stellen wertvolle Informationen dar, die zu einem besseren Verständnis des maritimen Lebensraums auf den Azoren und damit auch weltweit beitragen. Dank der fortdauernden Ausbildung der freiwilligen Mitarbeiter dieses Verbandes und der praktischen Anwendung des Wissens vor Ort kann der RACA auf jede Situation angemessen reagieren.
Delphinus delphis, Physeter macrocephalus, Mesoplodon sp.
Delphinus delphis, Physeter macrocephalus, Mesoplodon sp.

Die wichtigsten Ziele des RACA sind :

  • Die Risiken für die öffentliche Gesundheit und die Sicherheit so gering wie möglich zu halten.
  • Das Leiden der lebendig gestrandeten Tiere so gering wie möglich zu halten.
  • Die Sammlung eines Maximums an Informationen über die gestrandeten Tiere für "wissenschaftliche" oder Aufklärungszwecke.
  • Die Erstellung einer Datenbank, mit Hilfe derer auf lange Sicht die Entwicklung und die Ursachen des Tiersterbens bestimmt werden können.
  • Messungen der Schadstoffgehalte und anderer Varianten, die Aufschluss über den gesundheitlichen Zustand der Küstenpopulationen und der Ökosysteme geben.
 
Physeter Macrocephalus
Physeter Macrocephalus
Delphinus delphis
Delphinus delphis
Phoca sp.
Phoca sp.
Ficha de registo

Warum diese Untersuchungen ?

Am Ende dieses Jahrhunderts sind diese Wale immer noch ein Geheimnis für uns. Es ist noch ein langer, komplizierter Weg , bis wir mehr über diese Tiere wissen... Diese Art ist außergewöhnlich schwierig zu beobachten und zu studieren und auf einfache Fragen gibt es immer noch keine Antworten : / Wie viele Junge gebären sie? / - Wie lange tauchen sie um zu fressen? / - Wie lange säugen sie ihre Jungen? / - Wie verständigen sie sich? Auf den Azoren kommen regelmäßig 24 Arten von Waltieren vor. Das macht dieses Gebiet zu einem der besten Beobachtungsorte. Von den insgesamt 24 Arten sind 10 Delfine, 6 Bartenwale, 3 Zahnwale und 5 Schnabelwale. Von der Ziphidae-Familie (Schnabelwale) wird während dieser Untersuchung auf 2 Arten besonders geachtet, auf den Mesoplodon bidens (Sowerby-Zweizahnwal) und den Hyperoodon ampullatus (Nördlicher Entenwal). Um diese Informationen zu bekommen, müssen Planquadrate erstellt werden, die mit Theodolit und Ferngläsern von 3 unserer Aussichtspunkte beobachtet werden und dazu werden sowohl Fotos gemacht als auch Proben von unserem Boot aus für genetische Analysen genommen. Um diese Angaben zusammenzutragen, wird es die nächsten 4 Jahren unsere Zeit beanspruchen. Statistische Analysen und Veröffentlichungen der gewonnenen Erkenntnisse wird ein weiteres Jahr dauern - also 5 Jahre, um das gesamte Projekt abzuschließen. Das Hauptziel der gegenwärtigen Untersuchungen: Die wissenschaftlichen Untersuchungen zielen in der 1. Phase auf das Vorkommen und die Häufigkeit folgender 5 Arten südlich von Pico ab: Sowerby-Zweizahnwal (Mesoplodon bidens), Gervais-Zweizahnwal (Mesoplodon europaeus), True-Zweizahnwal (Mesoplodon mirus), Cuvier-Schnabelwal (Ziphius cavirostris), Nördlicher Entenwal (Hyperoodon ampullatus). In der 2. Phase werden sich die Beobachtungen auf die soziale Struktur von 2 Arten konzentrieren : Sowerby-Zweizahnwal (Mesoplodon bidens) und Nördlicher Entenwal (Hyperoodon ampullatus).  

Wo werden neue Erkenntnisse gewonnen ?

Sie werden im Süden von Pico gesammelt, auf den Azoren. Dieser Archipel liegt mit 9 Inseln im Nordatlantik; zwischen 37° - 40° N und 25° - 32° W. Was wurde bereits getan? Espaço Talassa hat mit diesem Projekt begonnen: Innerhalb von 6 Monaten (April bis Oktober) wurden über den Sowerby-Zweizahnwal und den Nördlichen Entenwal von den Beobachtungspunkten aus Informationen gesammelt. Täglich wurde das Meer von 9 bis 19 Uhr mit Ferngläsern (STEINER 15*80) abgesucht. Gleichzeitig fanden von den Booten aus Beobachtungen statt, um die Vorkommen und die Position des Sowerby-Zweizahnwals zu registrieren. Alle diese Sichtungen wurden in Bildern dokumentiert sowie in Aufzeichnungen festgehalten. Neben den beiden Arten (Mesoplodon bidens und Hyperoodon ampullatus) wurden 2 weitere Spezies registriert, der Gervais-Zweizahnwal (Mesoplodon europaeus) und der Cuvier-Schnabelwal (Ziphius cavirostris). Somit fehlt nur noch die Bestätigung der Anwesenheit einer Art, des True-Zweizahnwals (Mesoplodon mirus).

Wie kann man teilnehmen ?

Das Projekt ist verbunden mit der Universität der Algarve, der Universität der Azoren, dem Instituto Superior de Psicologia Aplicada, der Universität Oxford und rechnet mit der Mithilfe von Malcom Clark (England) und Thomas Conlin (USA), die Experten für Waltiere sind, sowie dem Schnabelwal-Internet Forum. Um einen hohen wissenschaftlichen Standard an Informationen über diese Tiere zu erhalten, fallen Kosten und Investitionen an, die wir nicht alleine tragen können. Deshalb benötigen wir Hilfe und Mitarbeit von jenen, denen wissenschaftliche Fortschritte wichtig sind. Wir sind ebenso interessiert, so viele Informationen wie möglich zu bekommen sowie Studenten einzubeziehen, die teilnehmen wollen. Für weitere Informationen, treten Sie mit Maria Joaõ Leal in Kontakt : espacotalassa@espacotalassa.com

14. Juli 2002. An Bord der Bernadette :

Fang, Taxonomie und Beringung einer Unechten Karettschildkröte (Caretta caretta). Joao Quaresma mit einer Unechten Karettschildkröte
Ähnlich wie die Fingerabdrücke der Menschen dienen uns Narben auf der Rückenflosse des Rundkopfdelfins (Grampus griseus) oder der Umriss der Schwanzflosse des Pottwals (Physeter macrocephalus) als individuelle Erkennungszeichen. Die auf dem Meer aufgenommenen Fotos helfen uns, mehr über die Tiere zu erfahren, die wir beobachten. Schicken Sie uns nach ihrer Reise Ihre Aufnahmen (mit Datums- und Ortsangabe) zur Bereicherung unserer Fotoidentifikations-Kataloge. Diese Aufnahmen werden auch in den Katalog der Organisation "Europhlukes" aufgenommen. "Europhlukes" ist ein Projekt der Europäischen Kommission zur Zentralisierung von Informationen und zur Erstellung einer Datenbank über Waltiere. Hier können Sie mehr über dieses Projekt erfahren :

Einige Aufnahmen von Rundkopfdelfinen (Grampus griseus) :

Einige Aufnahmen von Pottwalen (Physeter macrocephalus) :

"Perneta" (Physeter macrocephalus)

Und hier - wie leicht zu erkennen ist - ein Foto von "Perneta". Dieses Tier wurde zum ersten Mal im Jahre 1996 beobachtet. Seitdem zum Maskottchen geworden, ist es regelmäßig in den Gewässern von São Miguel, Faial und Pico anzutreffen.